Das letzte "Oh-oh": ICQ verabschiedet sich

Ein leises "Oh-oh" geht durch die digitale Welt, denn ICQ, der einst allgegenwärtige Instant Messenger, wird nach fast 30 Jahren seine Pforten schliessen. Für viele markiert dies das Ende einer Ära, die von piependen Modems, kultigen Sounds und dem Nervenkitzel der ersten Online-Chats geprägt war. Die Geschichte von ICQ beginnt im Jahr 1996, lange bevor Smartphones und mobiles Internet unseren Alltag bestimmten. Vier israelische Studenten – Yair Goldfinger, Arik Vardi, Sefi Vigiser und Amnon Amir gründeten das Start-up Mirabilis und entwickelten ICQ, kurz für "I seek you". Es war der erste weit verbreitete Instant Messenger, der es ermöglichte, in Echtzeit mit Freunden und Familie zu chatten. ICQ wurde schnell populär, nicht zuletzt wegen seines unverwechselbaren Sounds, der bei jeder neuen Nachricht ertönte. Die Software bot Funktionen wie Benutzerprofile, Statusmeldungen und Gruppenchats, die heute selbstverständlich sind, damals aber revolutionär waren.

1998, auf dem Höhepunkt des Dotcom-Booms, wurde ICQ vom US-amerikanischen Online-Dienst AOL für die damals unglaubliche Summe von 407 Millionen Dollar aufgekauft. ICQ wuchs weiter und erreichte Anfang der 2000er Jahre seinen Höhepunkt mit über 100 Millionen Nutzern weltweit.




Doch die Konkurrenz schlief nicht. Neue Messenger wie MSN Messenger und Yahoo Messenger traten auf den Plan und boten ähnliche Funktionen. Später kamen soziale Netzwerke wie Facebook hinzu, die integrierte Chat-Funktionen boten. Der Aufstieg von Smartphones und mobilen Apps wie WhatsApp besiegelte schließlich das Schicksal von ICQ.

Die Gründe für das Ende von ICQ sind vielfältig:Veränderte Nutzergewohnheiten: Die meisten Menschen kommunizieren heute über mobile Apps und soziale Netzwerke. Desktop-basierte Messenger wie ICQ sind nicht mehr zeitgemäss. WhatsApp, Telegram, Signal und andere Messenger haben ICQ in Sachen Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit längst überholt, auch wenn ihnen trotzdem der Charme von ICQ fehlt. ICQ konnte nicht mit den Innovationen der Konkurrenz mithalten und verlor so immer mehr Nutzer.

Das Ende von ICQ ist ein Abschied mit Wehmut. Für viele war es der erste Kontakt mit der Online-Welt und der Beginn unzähliger Freundschaften und Beziehungen. Die piependen Modems, die kultigen Sounds und die Aufregung der ersten Chats werden für immer in Erinnerung bleiben.

ICQ mag verschwinden, aber sein Erbe lebt weiter. Es war der Pionier, der den Weg für die heutige Messenger-Landschaft ebnete und uns zeigte, wie einfach und schnell Kommunikation über das Internet sein kann.

Was denkst du über das Ende von ICQ?  Kennst Du deine ICQ Nummer noch auswendig? Teile deine Erinnerungen und Gedanken in den Kommentaren!

Auch wenn ich ICQ seit vielen Jahren nicht mehr nutzte (wie wohl die meisten von uns), so ist das Ende dieser Ära schon irgendwie schade, weil ICQ wirklich damals etwas besonderes war. Wie später dann Google Talk, aber das ist eine andere Geschichte.

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